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Der Trainings- und Spielbetrieb wird ab 29.10.2020 eingestellt Das Vereinsheim ist geschlossen |
Vestia Top News
Vestia verstärkt Abteilung Attacke
Die Vestia kann für die Abteilung Attacke einen wichtigen Neuzugang vorstellen. Vom FC Marl wechselt Angreifer Mahmut Tas zu unserem Bezirksliga-Team.
Nach intensiven Gesprächen hat der absolute Wunschspieler unseres Trainerteams seine Zusage gegeben. Der Sportliche Leiter Martin Schmidt:" Mahmut stand auf unserer Liste ganz oben. Er ist ein junger Spieler, der die Jugend beim TuS Haltern durchlaufen und mit der A-Jugend dann auch erfolgreich höherklassig gespielt hat. Nach seinem erfolgreichen Einstand beim FC Marl hat er sich leider verletzt und wurde gerade wieder fit, als Corona uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Wir konnten ihn überzeugen, nun bei uns ein neues Kapitel zu beginnen." Die Vestia heißt Mahmut Tas herzlich willkommen.
FLVW: Spielzeit 2020/2021 wird annulliert!
Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter,
jetzt ist es also so weit. Das Infektionsgeschehen und die damit verbundenen politischen Entscheidungen lassen uns, dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW), keine andere Wahl, als die Spielzeit 2020/2021 zu annullieren. Dies betrifft sowohl die laufenden Meisterschaftswettbewerbe der Männer und Frauen inklusive des Ü-Bereichs und Futsal-Ligaspielbetriebs als auch die der Jugend. Es gibt also weder Meister noch Auf- und Absteiger.
Ich kann Ihnen versichern, dass wir uns diesen Schritt nicht leicht gemacht haben. Es gab zahlreiche Videokonferenzen, E-Mails und Telefonate, die teils mit heftigem Schlagabtausch geführt wurden. Aber letztendlich begrüße auch ich persönlich diesen Schritt, den das FLVW-Präsidium und die spielleitenden Stellen des Verbands-Fußball-Ausschusses (VFA) und des Verbands-Jugend-Ausschusses (VJA) zusammen mit den Vorsitzenden der 29 FLVW-Kreise und den Vorsitzenden der Kreis-Jugend-Ausschüsse (KJA) gegangen ist.
Viele Gespräche und Nachrichten haben uns gezeigt, dass der Mehrzahl von Ihnen das vielzitierte Ende mit Schrecken weitaus lieber ist, als sich Woche für Woche vertrösten zu lassen. Sich an den letzten Strohhalm einer Saisonfortführung zu klammern, war unter diesen Voraussetzungen keine Option mehr. Auch wenn es mir vor allem für diejenigen Mannschaften leidtut, die gut in die Saison gestartet sind und womöglich auf einen Aufstieg gehofft hatten. Ich kann Ihren Ärger und Ihre Frustration gut verstehen.
Warum dann also jetzt dieser Schritt?
Selbst wenn durch die anschließende Coronaschutzverordnung des Landes NRW der Kontaktsport auch im Amateursportbereich ab dem 09.05.2021 wieder möglich wäre, könnte unter Einberechnung einer Vorbereitungszeit von vier Wochen, die Wiederaufnahme des Spielbetriebs frühestens am 13.06.2021 erfolgen. Dann würden uns bis zum Ende der Spielzeit am 30.06.2021 noch ca. drei Wochen bleiben, um 50 % der Spiele in unseren Ligen zu erreichen. Und genau dies ist nicht zu schaffen!
Lassen Sie mich Ihnen die wichtigsten Gründe dafür nennen. In einzelnen Staffeln müssen noch Nachholspiele ausgetragen werden. Dabei sind sogenannte englische Wochen aufgrund des privaten und beruflichen Alltags der Spielerinnen und Spieler unzumutbar. Auch die Infrastruktur vieler Vereine stellt uns hier vor unlösbare Probleme. Vereine teilen sich Platzanlagen oder haben zahlreiche Mannschaften, auch im Jugendspielbetrieb, was die Anzahl der Spiele, die durchgeführt werden können, einschränkt. Dazu kommen coronabedingte Gründe, wovon es eine Vielzahl gibt. Es wird zu lokalen Lockdowns kommen, infolgedessen dann auch erneut Plätze gesperrt und Training verboten sein wird. Mannschaften oder Teile von Mannschaften werden sich in Quarantäne befinden und die ausgefallen Spiele nicht nachzuholen sein. Aufgrund von zu erwartenden Ausgangsbeschränkungen ab 21 Uhr sind Spiele unterhalb der Woche nicht realistisch. Und von Zuschauerinnen und Zuschauern auf unseren Plätzen rede ich hier noch gar nicht.
Ich hoffe, dass Sie trotz aller Enttäuschungen über unseren gefassten Entschluss, die Saison endgültig zu beenden, unsere Gründe nachvollziehen können. Wir wissen, wie schwierig und zermürbend es ist, unter den aktuellen Bedingungen ein Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Für Ihr Engagement, Ihre Zeit und Ihre Nerven bedanke ich mich auf diesem Weg von Herzen bei Ihnen und versichere, dass wir uns gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) dafür einsetzen, dass vor allem Kinder und Jugendliche schnellstmöglich wieder zu Bewegung an der frischen Luft kommen und ein geordneter Trainingsbetrieb möglich wird.
Wir sehen uns auf dem Platz. Und bis dahin passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Herzlichst Ihr
Gundolf Walaschewski - Präsident
Liebe auf den zweiten Blick
DISTELN. „ Goldene Hochzeit“ beim SV Vestia Disteln 1912/27: vor 50 Jahren wurde fusioniert. Wegen der Corona-Pandemie ist aber vorerst keine Feier in Planung.
Von Michael Steyski
Der Volksmund sagt bekanntlich, dass man Feste feiern soll, wie sie fallen. Das geht natürlich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht. Ob der Verein SV Vestia Disteln die Fusion aus dem Jahr 1971, die sich somit zum 50. Mal jährt, feiern kann, steht noch in den Sternen.
„Ich habe es gar nicht auf dem Plan, dass wir in diesem Jahr ein Jubiläum feiern“, war Peter Postus, zweiter Vorsitzender, schon ein wenig überrascht, als ihn unsere Zeitung auf die Fusion ansprach.
Was ist alles so vor 50 Jahren passiert? 1971 wurde die Fernsehsendung „Die Sendung mit der Maus“ erstmals ausgestrahlt. Walter Ulbricht trat als Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED zurück. Sein Nachfolger wurde ein gewisser Erich Honecker. Der deutsche Unternehmer Theo Albrecht (Aldi) wurde von Heinz Joachim Ollenburg und Paul Kron entführt. Von Ray Tomlinson wurde die erste E-Mail verschickt. Und Meister der Fußball-Bundesliga wurde Borussia Mönchengladbach.
Laut Chronik war es der 26. Juni 1971, als die beiden Vereine DJK Vestia Disteln und der SV Disteln eine Ehe eingingen. Der neue Vereinsname: SV Vestia Disteln 1912/27, der auch heute noch Bestand hat.
Zum ersten Vorsitzenden des Fusionsvereins wurde Ludwig Nawa gekürt. Es war keinesfalls eine Liebe auf den ersten Blick. Noch gut an die alte Zeit kann sich Heinz Muhs erinnern. Dieser war früher insgesamt 22 Jahre Vorsitzender der Tischtennis-Abteilung der DJK Vestia Disteln. In Disteln gab es damals nur einen Sportplatz, am Spanenkamp. Dieser platzte förmlich aus allen Nähten. „Beide Vereine hatten so sechs, sieben Teams. Es war eine Katastrophe“, meint Heinz Muhs, früher stellvertretender Bürgermeister aus der CDU. Die Überlegung war, in einem Ortsteil einen großen Verein zu gründen.
Einer der entscheidenden Männer im Hintergrund war Erich Michalzik, früher Kartoffel-Großhändler. „Er war eine gestandene Persönlichkeit“, sagt Siggi Psonka, der 1969 als Spieler mit dem SV Disteln Fußball-Stadtmeister auf dem Feld wurde. „Wir haben 1969 nur in der 2. Kreisliga gespielt, waren bei den Titelkämpfen der klassentiefste Verein“, erinnert sich Hansi Eberbach. „Wir haben uns auch gegen den Favoriten Spvgg. Herten durchgesetzt“, sagt Eberbach. Die Spvgg. kickte damals in der Verbandsliga, der dritthöchsten Klasse.
Die Fusion selbst hat er nur aus der Ferne mitbekommen. „1971 war ich bereits Trainer in Drewer-Süd“, sagt der 79-Jährige. Später kehrte Eberbach aber als Übungsleiter nach Disteln zurück.
In beiden Vereinen mussten die Mitglieder von den Vereinigungs-Plänen überzeugt werden. Letztlich siegte die Vernunft. Es war Liebe auf dem zweiten Blick. Beide Vereine fusionierten 1971 und bündelten so die Kräfte. Die Nachwuchs-Abteilung hatte sich die internationale Jugendarbeit auf die Fahnen geschrieben. Die Distelner stellten später Kontakte zu Vereinen in der damaligen CSSR und Frankreich her.
Entscheidendes Spiel im Waltroper Waldstadion
Die ersten Früchte erntete der SV Vestia bei den Herren bereits 1973. Die erste Seniorenmannschaft spielte auf einem weitaus höheren Niveau, schaffte auf einer Welle der Euphorie den Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Landesliga.
von links: Hermann Wahl (2.Vs), Karl Holthausen 1.VS), Hansi Eberbach, Peter Arns, Heinz-Josef Bzdega,
Willi "James" Thomassen, Heinrich Skibba, Siggi Psonka, Peter Winter, Peter Engeln, Hansi Psonka,
Hermann Dörenberg, Heinz Maybusch, Dieter Jenhardt
Gerne erinnert sich Siggi Psonka an das entscheidende Aufstiegsspiel beim VfB Waltrop. Dieses verfolgten mehr als 2000 Zuschauer im Waldstadion, darunter natürlich zahlreiche Distelner Anhänger, die sich auf den Weg nach Waltrop gemacht hatten. Den Hebewerkstädtern unter Trainer Rolf Lütkenhaus hätte bereits ein Unentschieden zum Landesliga-Aufstieg gereicht. Dagegen mussten die Distelner, unter Leitung von Hermann Schönbeck, unbedingt gewinnen.
Lange Zeit war’s ein ausgeglichenes Duell, kurz vor dem Ende stand es remis. „Na Siggi, kannst gleich bei uns unterschreiben und dann nächste Saison Landesliga spielen“, foppte VfB-Trainer Rolf Lütkenhaus den Distelner Mittelfeldspieler auf der rechten Außenbahn.
Noch waren aber wenige Minuten zu spielen. Und siehe da: Kurz vor dem Abpfiff gelang Günther Töller tatsächlich noch der entscheidende Siegtreffer für die Gäste. Nach dem Abpfiff kam die Retourkutsche von Psonka. „Na Rolf, kannst bei uns unterschreiben und Landesliga trainieren.“
Ob der SV Vestia Disteln sein Jubiläum noch feiern wird? „Derzeit können wir nichts planen. In Corona-Zeiten müssen wir erst einmal sehen, wie wir als Verein über die Runden kommen. Es ist eine schwierige Lage mit vielen Fragezeichen. Wir planen gerade die kommende Saison. Ich hoffe, dass unsere Sponsoren bleiben“, sagt Peter Postus, der stellvertretende Vorsitzende des SV Vestia Disteln 1912/27.
Wichtige Neuverpflichtung
Der SV Vestia Disteln kann eine wichtige Neuverpflichtung für sein Bezirksligateam vermelden. Mit Marvin Schulz kommt ein wichtiger Mosaikstein, denn der 29-jährige bringt viel Erfahrung mit in die Mannschaft. Der Allrounder hatte sich in den letzten Jahren nicht nur in der Bezirksliga und darüber hinaus als Führungsspieler etabliert, er hat zuletzt beim TuS 05 Sinsen auch erste Erfahrungen als Trainer gesammelt. All dies wird unserer sehr jungen Mannschaft helfen, denn Marvin wird als verlängerter Arm des Trainerteams auf dem Platz viel Wert auf Kommunikation legen. Eine Eigenschaft, die jungen Spielern oft noch fehlt.
Die Pläne für einen Neu-Start der Amateure sind kaum zu halten.
Kreis Recklinghausen. So ist das mit gut gemeinten Plänen für den Sport in Corona-Zeiten: Kaum an die Frau oder den Mann gebracht, sind sie auch schon wieder Makulatur. So ist es gerade wieder dem Amateurfußball ergangen.
Als die Politik vor zwei Wochen Lockerungen ankündigte, entwarf der westfälische Verband (FLVW) flugs einen Zeitplan für die Rückkehr zum Spielbetrieb. Der Fußballkreis Recklinghausen zog nach. Kern der Gedankenspiele: Trainingsstart spätestens nach Ostern, erster Spieltag am 2. Mai. Die Rechnung hat der Fußball ohne das Virus gemacht, das weiter voll auf Angriff spielt.
So verdichten sich die Anzeichen, dass die Politik die für den 22. März und 5. April geplanten Öffnungsschritte für den Amateur- und Breitensport aussetzt. Eine Rückkehr auf die Plätze früh im April dürfte ein frommer Wunsch bleiben.
Hans-Otto Matthey, der Vorsitzende des Fußballkreises, will das nicht kommentieren. „Das ist doch Lesen im Kaffeesatz. Wir sind abhängig von der Politik. Deshalb sollten wir den 22. März abwarten.“ Den Tag der nächsten Bund-Länder-Konferenz.
Der Verband will sich am 29. März im Rahmen einer Online-Pressekonferenz erklären. Bis dahin mauern die Entscheider beim FLVW in bester Fußballermanier: Man werde bis zur Pressekonferenz „keine weiteren Interviewtermine einrichten und Medienanfragen bearbeiten können“, lässt der Verband wissen.
Tatsächlich dürfte bis dahin viel zu klären sein. Kreischef Hans-Otto Matthey deutet an, wie ernst die Lage ist: „Wenn wir erst am 15. April oder noch später auf die Plätze dürfen, wird's eng.“ Denn: Verband und Kreis hatten drei bis vier Wochen Vorbereitung vor einem Re-Start zugesichert. Damit blieben bis zum 30. Juni rund sechs Woche für den Pflichtspielbetrieb.
Das ist nicht viel Zeit für sieben Spieltage plus 60 Nachholspiele allein im Fußballkreis Recklinghausen. Dazu kommen noch etliche Kreispokalspiele. So zeichnet sich ab: Gut gemeinte Pläne und Gedankenspiele helfen dem Coro-na-Patienten Amateurfußball nicht weiter. Es droht eine schwere Operation: der Saisonabbruch, thb
Plätze frei für den Nachwuchs
von Thomas Braucks
Ganz ehrlich, hier in der Redaktion vermissen wir den Amateurfußball auch. Den Stürmer, der erst die dicksten Chancen vergeigt und den Ball dann aus dem Nichts in den Winkel schnibbelt. Den Torhüter, der „Leo“ brüllt und dann souverän am Ball vorbeigreift. Und den Fan der in der 2. Minute beim ersten Foul aufs Feld ruft: „Schiri, der hat schon Gelb!“
Doch bei allem Enthusiasmus: Erinnert sich noch einer an den letzten Oktober? An Fußball unter Corona-Bedingungen? Da ging es nur am Rande um Tore und Punkte - im Mittelpunkt standen positive Coronatests und Quarantäne. Über ganze Vereine wurde der Lockdown verhängt. Staffelleiter kamen mit den Absagen kaum hinterher, Spieler hatten Stress mit ihren Arbeitgebern. Am Ende pusteten alle erleichtert durch, als der Betrieb gestoppt wurde.
Kein Vorwurf, dass über eine Fortsetzung der Saison geredet wird: Die Entscheider im Verband und im Kreis tun ihre Pflicht. Sie setzen um, was vor der Saison beschlossen und verkündigt wurde. Aber sie gehen auch ein Risiko ein: Dass es im Frühjahr 2021 so kommt wie im Herbst 2020 und das Virus den Fußball komplett ausbremst.
Vorschlag: In der Coronakrise war viel von Solidarität die Rede. Zur Solidarität verpflichtet wurden in der Pandemie vor allem Kinder und Jugendliche. Denen hat die Bekämpfung des Virus über Monate fast alles genommen: die Schule, die Freizeit mit Freunden und die Bewegung im Sportverein. Wie wär’s, wenn der Amateurfußball jetzt Dankeschön sagt? Wie? Indem er in Ruhe für die Saison 2021/22 plant - und bis dahin den Platz vorsichtshalber dem Nachwuchs überlässt. Der hat Kicken gerade besonders nötig.
Der Plan für die Saison steht - in der Theorie
FUSSBALL: Der FLVW-Kreis Recklinghausen präsentiert Eckdaten für eine Fortsetzung der Saison bis zum 13. Juni. Die Vereine haben viele Fragen.
Von Thomas Braucks, Recklinghausen
Auch Andreas Mermann weiß: Der schönste Plan für den Fußball ist für die Katz, wenn das Virus nicht mitspielt. Am Mittwochabend präsentierte der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses in einer Videokonferenz seine Vorstellungen für einen Re-Start der Saison. Und schloss mit der Bemerkung: „So könnte es laufen. In der Theorie.“
Sport organisieren: Das geht aktuell nur unter Vorbehalt. Das Interesse der Vereine an den Plänen des Fußballkreises war jedenfalls beachtlich. Knapp 50 Vereinsvertreter schalteten sich online zu.
Andreas Mermann stellte klar: „Wir sind sehr daran interessiert, die Hinrunde in allen Klassen zu Ende zu spielen.“ Fußballkreisvorsitzender Hans-Otto Matthey assistierte: Viele Klubs hätten „investiert“, um ihre Ziele zu erreichen: „Wir wollen kein verlorenes Jahr für den Fußball.“
Sieben Spieltage fehlen
Aus diesem Grund schließt sich der Kreis den Plänen des westfälischen Verbandes an: Im April sollen alle Mannschaften das Training wieder aufnehmen, am Sonntag, 2. Mai, würde die erste Runde mit Pflichtspielen angesetzt. Klappt das, so Andreas Mermann, sei die nötige Quote von 50 Prozent aller Spiele in jeder Klasse im Kreis zu erfüllen.
Überall sind acht Spieltage absolviert, sieben stehen noch aus. Nachholspiele - allein in den beiden Kreisligen A sind es 20 - könnten bis Ende Mai unter der Woche ausgetragen werden. „Damit wären wir am 13. Juni durch und hätten bis zum Saisonende am 30. Juni sogar noch Zeit für Relegationsspiele.“ Wie gesagt: theoretisch.
Kritische bis besorgte Nachfragen der Klubs ließen nicht lange auf sich warten. Hans-Otto Matthey versprach, die Sorgen weiterzutragen an den Verband. „Ich nehme da kein Blatt mehr vor den Mund, meine Jahre sind bekanntlich gezählt.“ Die als Vorsitzender des Fußballkreises Recklinghausen versteht sich: 2022 stellt der 70-Jährige seinen Posten zur Verfügung.
Es geht um viele Details. Was zum Beispiel ist mit Zuschauem? „Ohne können wir nicht anfangen. Wir sind auf die Einnahme angewiesen“, sagte Frank Tollkamp vom FC Marl. Rüdiger Arndt vom SSC Recklinghausen hielt dagegen: „Dürfen wir auch Zuschauer abweisen? Im vergangenen Herbst hatten wir viel Ärger, gerade mit Gästen.“
Wie soll es laufen, wenn die Personenzahl auf einer Anlage limitiert ist? Müssen Zweitmannschaften erst von der Anlage geleitet werden, bevor die „Erste“ auf den Platz darf? Und wenn der Spielbetrieb nur nach negativen Corona-Schnelltests möglich sein sollte? Wer macht die? Und vor allem: Wer zahlt dafür?
Außerdem: Wie steht es um die vielen älteren Helfer ohne Impfschutz? Will der Verband die tatsächlich dem Risiko aussetzen? Ohne sie geht es in vielen Klubs aber nicht. Fragen, auf die am Ende wohl der westfälische Verband und die Politik eine Antwort geben müssen.
„Alles nur Flickschusterei“
Bruno Ruch, Geschäftsführer der Sportfreunde Stuckenbusch, zweifelte am Ende am großen Ganzen. „Meine Hoffnung ist, dass wir im Sommer so weit sind, die nächste Saison richtig anpacken zu können. Das jetzt ist doch alles nur Flickschusterei“, meinte der ehemalige Vorsitzende des Kreissportgerichts. „Warum spricht keiner ernsthaft über eine Annullierung?“
Junioren: Weniger Pflichtspiele
- Der Spielbetrieb der Junioren wird auf Kreisebene eingeschränkt, kündigt Dominik Lasarz, Vorsitzender im Kreisjugendausschuss, an.
- Pflichtspiele bestreiten nur noch D- bis A-Junioren - und zwar in den Klassen, in denen es um den Aufstieg zur Bezirksliga geht. Alle anderen können Freundschaftsspiele verabreden.