Seniorenberichte
Wahnsinn in der Nachspielzeit
FUSSBALL: RWE führt in Disteln bis zur 94. Minute mit 1:0 und verliert noch mit 1:2.
von Michael Steyski
Herten. Als Schiedsrichter Dominik Blania die Kreisliga-A-Partie zwischen dem SV Vestia Disteln II und RW Erkenschwick abpfiff, da konnte man verstehen, warum RWE-Trainer Thomas Sliwa nichts mehr sagen wollte.
„Ich sage keinen Ton“, war Thomas Sliwa sichtlich angefressen. Zurecht: Denn in der Nachspielzeit hatten die Hausherren eine Partie gedreht, in der sie eigentlich schon längst mausetot waren. Gerade einmal 60 Sekunden benötigte die Vestia-Reserve, um aus dem vielleicht schlechtesten Saisonspiel ein Happy End zu zaubern. Lange Zeit führten die Gäste durch den Treffer von Sebastian Fricke verdient mit 1:0 (23.). Was man den Rot-Weißen vorwerfen muss: Sie legten keinen zweiten Treffer nach. Nicht vor der Pause, nicht nach dem Wechsel. Dabei waren Chancen durchaus da. „Wir haben nicht den unbedingten Willen zum Sieg gehabt“, bemängelt Vestia-Spielertrainer Mesut Karabacak. Ja, bis in der Nachspielzeit ein langer Ball bei Jan Strebel landete, der im Strafraum von Frederic Tophoven gelegt wurde. Die Konsequenz: Gelb-Rot gegen den Oer-Erkenschwicker, Elfmeter für Vestia. Und diesen verwandelte Julian Höbrink sicher zum 1:1 (90.+4).
Für die Vestia-Reserve kam es noch besser. Nur 60 Sekunden später setzte sich Sidikhi Drane auf der linken Seite gegen Laurin Grüneberg durch – und schlenzte den Ball von der Strafraumecke lang hoch in den Winkel zum umjubelten 2:1.